Regine hatte mich gefragt, warum nehmt ihr so einen anstrengenden Weg
zum Reisen. Wir haben gesagt, es ist Abenteuerlust. Das stimmt auch.
Aber
es ist auch eine besondere Art das Land zu beobachten. Wir sind 10
Stunden pro Tag auf der Strasse. Von früh bis spät. Da sieht man
praktisch den ganzen Tagesablauf.
Wann die Bauern aufs Feld gehen.
Gehen die Schulkinder zu Fuß zur Schule oder mit dem Bus. Gibt es viele
Schulen oder sind sie fern. Wann die Omis und Opis in der Dörfern
spazieren geführt werden. Wie die Sozialfuersorge ist -
Mittagsverteilung in der Dörfern per Fahrrad. Wird die Wäsche vor dem
Haus oder hinter dem Haus getrocknet. Gruessen die Leute oder nicht.


Die
großen Restaurants mit Riesensaelen (sehr edler Ausstattung) fuer
Hochzeiten und Beerdigungen - fuer die in der Stadtwohnung kein Platz
ist.
Dürfen die Kinder nach der Schule alleine nach Hause oder werden sie abgeholt.
Und
vor allen die Treffen der Leute auf den Plaetzen und an den Baenken vor
dem Haus. Was für grosse Felder mit der Hand bearbeitet werden - sehr
grosse. Wieviel Kinderspielzeug im Garten ist - viel.
Was man nachahmen kann: Buecheschraenke im Stadtpark (Ljubliana) oder Mittagastisch fuer die Rentner in den Doerfern ( Ungarn).
Aus
diesen Kleinigkeiten ergibt sich ein Puzzlebild - wie bei einem Film
von Andeas Dresen. Es ist super spannend - aber man kann es nur erleben,
wenn man diese Zeit hingibt.
Man erlebt die Gerueche. Polen
riecht nach Maigloecken, Waldmeister und Wacholder. Ungarn mach Kamille,
Lindenblueten und Kohlrabi (keine Ahnung, was nach Kohlrabi richt - ich
glaube die Rapsfelder) -Slowenien nach Heu, Dill und Tannenharz.
Und
wir erzaehlen uns viel - von frueher :-) Man hat ja sonst nichts zu
tun den ganzen Tag. Ist auch ein bisschen romantisch - sich an alles zu
erinnern.
Von Rehen und Gluehwuermchen gar nicht zu reden - naja man muss es eben moegen :-)
Jetzt sind wir an der Adria angekommen und es beginnt das dolce vita - Pizza, italienischer Schinken und Parmesankaese - soo!