Aus familiären Gründen schreib ich meinen Südenglandblog
etwas verspätet.
Zuerst sind wir wohl aus Marlborough falsch herausgefahren. Das ist kein Wunder, denn die Verkehrsplaner lassen mitten durch dieses hübsche Städtchen (Größe ca. wie Rheinsberg) eine Schnellstraße und eine Autobahnfahren. Der Verkehr fließt bzw. staut einspurig direkt vor den Häusern.
In die Irre geleitet, mussten wir einem Bridleweg suchen, den uns auch auf Nachfragen vor Ort keiner zeigen konnte. OSM sei Dank haben wir ihn doch gefunden und sind dann auf den „Fahrradweg“ gekommen. Der war ein Schotterpfad bergauf, bergab durch das Fyfield Down National Nature Reserve. Fahren war da nicht, nur Schieben, immer mal einen Weidezaun öffnen – aber die Landschaft war wirklich zum Meditieren.
Wir waren dann selber überrascht, dass wir doch in Avebury
ankamen. Dort ist ein ganzeskleines Dorf mit Kirche, Schlosspark und Pup mitten
in einem großen Steinkreis. Jetzt war aber schon Nachmittag, eigentlich wollten
wir da schon in Stonehenge sein und ziemlich k.o. waren wir auch.
Um 20:00 Uhr am Parkplatz in Stonehenge angekommen waren
schon alle Schranken zu. Die Autofahrer, die zeitgleich mit uns ankamen waren
sehr enttäuscht. Aber wir wurden von der Security heran gewinkt und konnten
durchfahren. Später haben wir auf den Zutrittsschild gelesen, dass Radfahrer
und Fußgänger zu jeder Zeit kostenlosen Zutritt haben.
So waren wir abends mit den restlichen Wanderern und der
Security allein am Steinkreis und haben dann auch in Sichtweite hinter einer
Schafweide unser Zelt aufgestellt. Das war natürlich eine schöne Belohnung für
die Anstrengung.
Später haben wir noch die schöne Südküste abgeradelt. Die
Berge gingen so (nur die „seven sisters" sind böse). Die Städte sind sehr hübsch, die
Strände leer (alle gehen nur in die Spaßbäder mit Pool).
Es gab auch ein paar mehr Radwanderer – aber auch nur ca. 8
Leute in 14 Tagen.
Normale Radfahrer sind auch dort so selten, dass sie sich alle gegenseitig grüßen – also auch die Radfahrer ohne Gepäck. Das muss man sich mal für Deutschland vorstellen.
Normale Radfahrer sind auch dort so selten, dass sie sich alle gegenseitig grüßen – also auch die Radfahrer ohne Gepäck. Das muss man sich mal für Deutschland vorstellen.
Und so werden wir auch dort von den Einheimischen als nette,
ulkige Wesen wahrgenommen. Eine kleine ältere Dame zum Beispiel kam direkt auf
uns zu und sagte: „I hope, you will have a lovely time, where ever you go.“. Ist
das nicht nett? Das geb ich mal so an alle weiter.