Sonntag, 22. Februar 2015

Machu Picchu


Also zuerst waren wir am Titicacasee. Dort gibt es gemeindebasierten Tourismus. Das ist das Nachfolgesystem der ehemaligen komunalen Bearbeitung der Terrassenfelder.
Es funktioniert so, dass die ankommenden Touristen auf den Inseln vom Gemeinderat an Gasteltern verteilt werden. Dabei kommt dann jede Familie dran und jeder kann von diesem Verdienst profitieren. Auch auf die Gaststätten werden die einzelnen Boote verteilt. Und die Gaststätten werden wöchentlich von anderen Familien betrieben.

Wir waren bei Marucha. Marucha hat einen Mann, eine Tochter und ihre Eltern im Haus. Verdienst kommt nur von den Touristen und durch Tagelohnarbeit in der Landwirtschaft. Es gab ein schönes warmes Bett und tolle Aussicht. Strom gab es nicht. Aber dafür wurden wir zu allen Events begleitet. Vom dem fuer uns gekochten Essen haben wir immer nur eines genommen. Es hätte der Familie sonst gefehlt.

Sehr lustig war auch der Muetzencode der Männer auf der Insel. Jungen haben weis/rot gestreifte Mützen. Ab 5 Jahre wird der Zipfel nach Hinten geschlagen. Ab 15 Jahre und ungebunden nach links, verlobt nach rechts. Und verheiratete tragen eine blau/rot gestreifte Mütze - witzig.

Auf einer Schilfinsel haben wir auch angehalten. Die Egis sind Schilfboot gefahren. Ich hab mit den Kindern gespielt. Sie haben mir erzählt, dass sie jeden Tag mit dem Boot zur Schule fahren. Ob es stimmt weiss ich nicht. Manche Sachen werden fuer die Touris auch ein bisschen inszeniert.




Dann sollte der MachuPicchu drankommen. Aber  250€ pro Person können einen ja doch abschrecken. Hier hat die Regierung voll zugeschlagen. Der Ort am Fuss des MachuPicchu ist nur durch die Bahn zu erreichen - es gibt keine Strasse dorthin. Und diese Bahntickets kosten fuer nicht Ortsansaessige ein Vielfaches der normalen Preise.



Aber seit ca. drei Jahren gibt es eine Alternantivroute. Man fährt mit dem Bus bis auf die Gegenseite zu einem Wasserkraftwerk mitten im Dschungel. Von dort läuft man dann bis zum Basisort Agua Calientes ca. 10 km. Es war eine spannende Wanderung. Am nächsten Tag goss es früh aus Kannen. Ich sollte die Egis wecken. Hab ich gedacht, wenn ich Thomas das jetzt sage, dass nach der lagen Bussfahrt, der unkoordinierten Gruppenbetreuung jetzt auch noch stroemender Regen ist, wo er um 4:00 Uhr aufstehen soll, legt er sich wieder ins Bett.

Hab ich also nichts gesagt und eine halbe Stunde spaeter hat es nur noch genieselt. Oben hatten wir dann noch Wolken rings um uns her - das hat die mystische Stimmung der Anlage eigentlich unterstuetzt. Fuer die Fotos hat es sich dann in der nächste Stunde aufgeklärt - perfekt eigentlich. Dann kam der anstrengenden Abstieg (2.000 Stufen und die nicht nach europäischer DIN-Vorschrift ausgehoeht) - wieder die schöne Wanderung zurück - und dann leider noch die anstrengende Busfahrt von 6h.

Das nächste Mal bleiben wir auf alle Fälle 2 Nächte hier :-)

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