Da haben wir die Runde wirklich vollgemacht. Nicht, dass ich
so ein Prinzipienreiter wäre. Eigentlich wollten wir ja von Stettin gleich zu
Reginchen fahren. Aaaber – meine Mäuse waren doch hinter Lübeck im Urlaub. Da sollte
ich wohl nach Hause fahren und noch drei Wochen warten.
Das ging natürlich nicht. So haben wir also den Kreis
vollständig geschlossen und sind dann über Silmersdorf wieder zurückgetrullert.
Auf diese Weise sind es dann auch wieder 6.400km geworden.
Wo es am Schönsten ist, hängt davon ab, was man machen möchte:
- Am Schönsten verkehrsberuhigt radeln (z.B. mit Kindern) kann man auf den Inseln vor Estland.
- Die schönste Langstrecke ist zwischen Riga und Kleipeda. Da kann man auch als Anfänger mit der Fähre bis Riga fahren, zwei Nächte dort schlafen und sich auf einen wunderschönen Weg entlang von Natur und Strand bis Kleipeda machen. Ist man dann gut in der Zeit, schaut man sich noch die kurische Nehrung an. Wenn nicht fährt man von Kleipeda mit der Fähre zurück nach Sassnitz.
- Polen war jetzt im Sommer einfach viel zu voll.
- Die abwechslungsreichste Strecke ist tatsächlich die ostdeutsche Ostseeküste. Hier insbesondere auch die schönen Boddenlandschaften.
Ansonsten haben wir auf unseren vielen Touren festgestellt,
dass es Rastmöglichkeiten betreffend in den einzelnen Ländern die kuriosesten Tendenzen
gibt.
- In Deutschland, Polen und Niederlande gibt es so viele kleine Städte mit Parkanlagen und Marktplätzen, dass man immer etwas findet, wo man sich hinsetzen und sein Pausenbrötchen muffeln kann.
- In Spanien gibt es in jedem Dorf am Anfang oder am Ende eine kleine Parkanlage mit Bänken (und Outdoorsportgeräten), wo sich die in den Dörfern verbliebenen Rentner Treffen können.
- In Italien stehen ganz oft kleine Kapellchen mit Schattendach und Bank an den Feldrainen.
- In Russland findet man abseits vom Straßenverkehr die Mahnmale der gefallenen Soldaten (ich hab auch immer Blumen hingelegt, wenn wir dort Pause gemacht haben!).
- Baltikum, Deutschland und Frankreich haben auch ganz viele Ratsplätze extra an den Fahrradwegen.
- Schweden gibt es nur Bänke in den Tourismusgebieten zwischen Malmö und Ystad und in Stockholm. Außerhalb dieser Gebiete ist das Prinzip Bank unbekannt Sie stehen dann nur in privaten Gärten und auf Friedhöfen. Da erstere vor uns nicht geöffnet haben, mußten wir unsere Pause oft auf den Friedhöfen machen. Dafür gibt es dann dort aber auch Toiletten mit warmen Waschwasser.
- In Finnland gibt es sehr viele öffentliche Gebäude. In jedem Dorf eine Bibliothek und ein Folkshus. Bänke stehen aber auch nur in Helsinki und Turku.
Kann ja mal jetzt jedes Land darüber nachdenken, was diese
Umstände über sie aussagen ;O)