Donnerstag, 18. August 2022

Hat sich viel verändert im Baltikum - und manches nicht

Zunächst mal sind natürlich die Preise gestiegen. Aber Pfefferlinge und Blaubeeren sind immer noch günstig. Estland hat seine schöne Radwegführung durch kleine Dörfer und Städtchen entlang der Küste. Man kann fast sein Zelt am Strand aufstellen oder auf den Wiesen, die bis ins Wasser wachsen. Nur manchmal ist dort Moor oder Schilf. Inzwischen dürfen dort Russen auch wieder russisch sprechen. Warscheinlich brauchen sie dort nun die russischen Arbeitskräfte. Vor 6 Jahren waren sie dort noch ganz unbeliebt.
Lettland hat leider noch immer keine Lösung für die 80km lange Küstenstrasse gefunden. Radfahrer fahren dort in einer Spur mit den LKWs. Wir hatten nur Glück, dass gerade nicht ganz so viele nach Russland wollen. Dadurch war es nicht so super voll wie sonst. Wir sind sogar vorher tapfer zur 7km entfernten Parallelstraße gefahren. Da mußten wir aber umdrehen, weil die nur Schotter war. 80km Schotter, danach kannst du dein Rad wegschmeißen. Hier müsste die EU mal eine vernünftige Lösung fördern. Die Parallelstrasse für die LKW erschließen und die Küstenstrasse für den Tourismus lassen. Radwege zwischen den Orten gibt es grundsätzlich nicht. Aber die Städtchen selber haben unglaublich nachgelegt: Radwege, Fussgängerüberwege, Toiletten, Spielplätze, Rastplatz alles superschön. Da kann Deutschland ganz schön nachholen. Nach Riga hat man die Straße dann für sich alleine. Aber leider sieht man nur Bäume und Strommasten. Es ist nämlich nicht nur die Ostsee nicht zu sehen, sondern auch nicht die Dörfer. Wie auf einem Kamm, gehen die Straßen dahin ab. Aber man sieht den Dorfnamen nur am Bushalteschildchen, dann wieder Bäume. Und in dieser Einöde ist dann auch noch Campen verboten - wo doch da gar kein Tourist ist - bekloppt. Aber wenn mal ein Einkaufsladen kommt, gibt es dort warmes Essen und frischen Räucherfisch.
Dafür haben wir von Litauen ganz viel schönes gesehen. An der Küste ist der Radweg fast durchgängig fertig. Sind ja nur knapp 50km. Führt durch kleine Seebäder, mit Kiosken und lecker Essen. Neu ist auch eine Beschränkung beim Alkoholverkauf. Sonntags ab 15:00Uhr gibt es offiziell keinen mehr zu kaufen. Wer hätte das von einem baltischen Land jemals erwartet. Hiernach hatten wir ja noch das Vergnügen das ländliche Litauen kennenzulernen, da wir ja 600km Umweg außen um Kaliningrad herum haben. Das hat sich wirklich gelohnt. Supersüße Dörfer mit Gärten, Hühnern, Kühen... Alle sind jetzt natürlich bei der Getreideernte und wir können radeln und gucken und Blaubeeren essen - die baltischen Länder sind immer noch meine Lieblingsländer.

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