Das klappt am Anfang ganz gut, denn zuerst geht der Fahrradweg durch super niedliche Siedlungen mit strohgedeckten Häuschen, mit Mauern aus Feldsteinen, Rosenbüschen und Strandflieder. So kommt man ganz gemütlich bis fast zum Hamburger Hauptbahnhof. Ab dann gibt es weder Schilder noch Radwege. An den Landungsbrücken kann man sich dann aussuchen, ob man sein Fahrrad zwischen den vielen Touristen hindurch schiebt oder auf einer dreispurigen Strasse zwischen den Autos fährt.
Dort ist es ja sehr schön, aber man muss wegen der Enge (es war auch noch Samstag) gefühlte 2km schieben - 10km zurück wollten wir ja auch nicht.
Dann empfing uns die Stadt Wedel erst mal mit einer 12m hohen Treppenanlage, Bei unseren schweren Fahrrädern mußten wir immer eines zu zweit hochschieben. Ich dachte, ach machste rasch das Seilschloß drum, dann kann an deinem Rad nichts passieren, wenn du Uwes Rad mit hochschiebst. Wäre bestimmt auch nicht passiert, wenn ich nichts gemacht hätte. So aber hatten wir das Problem, dass das Seilschloß kaputt war und nicht mehr aufging. Zum Glück standen oben Camper mit WoMo. Da hat sich Uwe einen grakeligen Seitenschneider geborgt. Und ich war sehr beeindruckt, wie schnell mein gutes Seilschloß zu knacken ist.
Das lustigste war dann aber, als wir immer der Wasserkante folgend unseren Radweg gesucht hatten und auf einmal in Wedel im Yachthafen gelandet sind. Da verfolgte uns der Hafenmeister (ein ältere Fischer) auf dem Fahrrad und erklärte, da kommt ihr nicht weiter, vorne ist alles zugesperrt. Wir fragten nach dem Weg und meinten, wie schlecht alles ausgeschildert wäre. Da erklärte er im schönsten Platt: "Ne Schilder jivt dat nich un och kene Radwege, wir sünd ja hier schließlich nich in Holland." Er hat uns dann mit dem Fahrrad bis zum richtigen Weg gebracht und mit Uwe über Rohloffschaltuungen philosophiert. Sehr süß.
Ja und dann waren wir irgendwann an der Nordsee. Ich hab mir das jetzt eine Weile angeschaut und ich muß sagen, dass Konzept von Ebbe und Flut hat mich nicht überzeugt. Gleich am ersten Tag mussten wir bis 22:00Uhr warten um uns zu waschen. Da lob ich mir die Ostsee. Ich verstehe ja auch, dass diese Matschepampe für Kinder ganz schön ist, aber da würden ja 1000m² pro Seebad reichen und man müßte nicht den ganzen Strand vollmatschen.
Der Grenzübertritt war ganz einfach. Fahrradfahrer werden gar nicht beachtet. Jetzt haben wir 6 Tage frei und fahren Fahrrad - baden geht ja nicht. Die Umgebung haben wir nun schon angeschaut. Waren auch im Museum und noch zwei Mal in Deutschland einkaufen. Aber für drei Wochen Bier geht auf dem Fahrrad ja doch nicht.