Mittwoch, 13. Juli 2016

Zwischen Kant und Kopernikus

Liegen nur 80km. Sind wir an einem Tag abgeradelt – von Kaliningrad (Russland) bis Frauenburg (Polen). Ist das ein Zufall, dass die Wirkungsorte von zwei so Großen Zweiflern so dicht beieinander liegen? Wir waren auf jeden Fall beeindruckt  vom Kaliningrader Rayon. Als wir vor 12 Jahren hier waren, mit dem Auto, hatten sie nicht nur keine Gardinen, nein auch keine Fensterscheiben, manchmal keine Tür!! Das ist wirklich nicht übertrieben. 

Jetzt sind die Häuser renoviert, frisch gestrichen. Es gibt Gärten mit Gurken, Bohnen, Dill und Blumen, Zäune, ordentliche Straßen. Uwi wollt eine Uhr verschenken, die wir gefunden hatten. Aber wir haben keinen Bettler gefunden und mußten die Uhr bis Danzig mitnehmen. Ein Hotel oder einen Campingplatz gab es in dem großen Seebad Cranz jedoch nicht für uns. Aber die Touristeninfo war um 19:00 Uhr noch offen und sehr engagiert zu helfen. Da kann sich Potsdam mal ne Scheibe abschneiden.

Nein, ich könne keine Deutsche sein, wenn ich nicht vorgebucht hätte. Und ich bin mit Fahrrad und weiß nicht, wo ich morgen Abend ankomme – nein, dass können Deutsche nicht. Ich müsse zumindest einrussiches Herz haben. Und die gefährliche Straße nach Kaliningrad sollten wir auch nicht mit dem Fahrrad fahren, sondern in den Zug steigen und dort in ein Hostel gehen, wir wären jetzt dort angemeldet.

Haben wir aber nicht gemacht. Die Straße ging ganz gut – auch die russischen Autofahrer haben dazugelernt. Es war eine der vielen schönen Alleen, die es hier noch gibt. Ich hoffe, dass der Ausbau der Strassen diese nicht zerstören wird. Und als es anfing zu regnen, haben wir auf einem der vielen unbestellten Felder unser Zelt aufgebaut. Da ist Regen ganz nützlich. Er hält die Leute vom Spazieren ab. Jetzt sind wir also schon in Polen und so fast zu Hause.

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