Freitag, 3. Juni 2016

Soviel Trubel mögen Brummschnuffel nicht

Also wir waren extra pünktlich aufgestanden und um 12:00 Uhr im Zentrum Stockholms. Aber die Kennzeichnung der Fahrradwege war, ähm, nicht so optimal.
Irgendwann, hab ich GPS angemacht und bin nur nach Routenführung gefahren. Dort ging aber kein Fahrradmodus, nur Fußgänger.
Das führte dazu, dass wir erst über die höchsten Berge fahren mussten und dann immer unter der Brücke standen, die wir eigentlich überqueren wollten. In dem ganzen Trubel also 2km zurückfahren, bis zum Fuß der Brücke um auf die nächste Insel zu kommen. Einmal bin ich auf einen Steg gegangen, um zu schauen, ob es noch eine andere Brücke gibt. Da fühlten sich die Bewohner der Brücke sehr bedroht. Es waren so Stadtstreicher. Und es war Ihre Brücke und ihr Boot, dass sie für sich persönlich aufgebrochen hatten, da hab ich wohl sehr gestört.

Am Ende stand ich dann 14:30 Uhr am Zentralbahnhof und dem Touristencenter mit einem komplett abgenervten Brummschnuffel. Es wollte sich kein Stockholm mehr ansehen und auch gar nicht mehr dableiben.
Ich hab dann entschieden, dass nächstgelegene Hostel anzusteuern um erst mal ein Kuschelgefühl herzustellen. Das waren so kleine Boote die unweit der Altstadt festgebunden waren. Mit viel Glück haben wir für zwei Nächte ein Zimmer bekommen. Es ist ganz nett, aber sehr stickig. Das Fenster kann man leider nicht öffnen. Die Toilette ist im Gang und die Bettwäsche muss man selber aufziehen – ok, aber für 100€ die Nacht.
Als alle Taschen im Zimmer waren und wir frisch geduscht in die Altstadt spaziert sind, gefiel es dem Brummschnuffel gleich besser.

Stockholm ist aber wirklich trubelig. Es ist so viel in Bewegung - die Menschen, die Autos, überall wird gebaut. Es gibt viele StartUps und innovative Unternehmen. Wär ich gern noch etwas länger geblieben, aber was nicht ist, ist nicht. Eine Stadtrundfahr haben wir natürlich gemacht, Wachablösung gesehen, Rüstkammer …
Und viel gelernt dabei. Gesundheitswesen ist wirklich komplett kostenlos in Schweden, wird nur von den Steuern bezahlt. Ebenso Schule, Schulbücher und Schulessen für alle Kinder. Für Studenten gibt es Stipendien, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Das ist Familienförderung.

Ansonsten war mir noch aufgefallen, dass es auf dem Lande gar keine Werbung gibt. Für Geschäfte gibt es Verkehrsschilder in der Größe der Richtungsschilder zum nächsten Ort nur eben weiß mit schwarzer Schrift und da steht drauf Lidl oder Batikboutike oder so, sehr angenehm. Die Schweden selber sind sehr großzügig und entspannt (außer beim Autofahren). Fragt man bei McDonald ob man den Platz tauschen könnte, damit wir an die Steckdose kommen, oder ähnlichen, sind sie unglaublich hilfsbereit. Sie lassen einen aber auch machen, wie man denkt, wenn man man in der feinsten Marina seinen Gaskocher auspackt und Kaffee kocht oder wegen dem fehlenden Richtungsschild vom Radweg bis auf die letzte Spitze eine Inselkette fährt (wo man am Ende umdrehen muss).

Jetzt bin ich mal gespannt, wie es in Finnland weitergeht.
P.S. sind wir doch vorgestern an einem Richtungsschild nach Öxelsund vorbeigefahren. So ein Quatsch, sagt das Brummschnuffel: „Öxelsund ist bei Elke auf dem Balkon“.

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